Dienstag erster Tag

Grundlagen, unteren Zuspiel und Annahme
(Zeit & Raum)

Inhalt:
Beachvolleyballspezifisches Aufwärmtraining
Gewöhnung an die Outdoor- Bedingungen
Lauf- und Sprunghandlungen im Sand
Beachspezifische Techniken über Kopf
Technik des unteren Zuspiels & Zuspielzone
Bewegung zur Annahmeposition
Bewegung zum Zuspielort &  Zuspiel unter Windeinfluss
Frontale Annahme

Beachvolleyballspezifisches Aufwärmtrainin

blau
• Vor jeder sportlichen Betätigung ist ein Aufwärmprogramm durchzuführen.
• Angefangen bei einer Gelenkmobilisation, die ballgebunden durchführbar ist. Mit der Gewöhnung an Ball und Umweltbedingungen sollte so früh wie möglich begonnen werden.
• Sowohl bei der Stabilisation, als auch Kräftigung, bei der der die Rumpfmuskulatur des Sportlers den Schwerpunkt bilden sollte, sind ballgebunden durchführbar.
•Je weniger Trainingszeit zur Verfügung steht, desto wichtiger ist eine intensive und ballgebundene Erwärmung. Ist die Belastung im Hauptteil hoch gewählt, so sollte bereits im Laufe der auf die Stabilisation folgenden Herz-Kreislauf-Erwärmung eine kurze Belastungsschwitze den Körper auf das Kommende vorbereiten.
•Beim Einlaufen sollten wettkampfgerechte Laufwege verwendet werden. Ergänzende koordinative Übungen sind möglich:
– Laufschule
– Koordinationsleiter
– Pelone
– Hürden
Nach der Erwärmung muss der Spieler physisch und psychisch voll belastbar und auf die Schwerpunkte des Rahmentrainingsplans ausreichend vorbereitet sein.
Physiologische Grundlagen des aktiven allgemeinen Aufwärmens
•Die Geschwindigkeit der Stoffwechselvorgänge steigt nach der RGT-Regel (Reaktions-Geschwindigkeits-Temperatur-Regel)
– mit jedem Grad Temperaturerhöhung ist ein Anstieg der Stoffwechselvorgänge um 13% festzustellen
– Eine Erhöhung der Körperkerntemperatur um 2°C bewirkt eine Beschleunigung der Kontraktionsgeschwindigkeit um 20%
→ Erwärmung zur Erhöhung der sensorischen und koordinativen Leistungsfähigkeit (oberes Zuspiel!!!)
• Abnahme der elastischen und viskösen Widerstände à Verletzungsprophylaxe
• Produktion von „Gelenkschmiere“ → vorübergehende Knorpelhypertrophie
• Verringerung der Startverzögerung für das Herz-Kreislauf-System
• Erhöhter Wachzustand → verbesserte optische Wahrnehmung
Spezielles Aufwärmen stellt die sportartspezifische Fortsetzung des allgemeinen Aufwärmens dar.
• Bedarfsgerechtes Umverteilen des mobilisierten Blutes in die Arbeitsmuskulatur mit paralleler Kapillarisierung und enzymatischer Aktivitätserhöhung
• Zunehmende Belastungssteigerung und Annäherung an die Zielleistung (Aktivieren – Vorbelasten – Ausbelasten):
– Sportarttypische Verletzungsprophylaxe
– Schulterprogramm
– Rumpfprogramm
– Ziel sollte immer eine Anzahl von gültigen positiven Aktionen sein
– Bei fehlerhaften Aktionen kann abgezogen werden oder wieder bei Null angefangen werden
Kleine Spiele miteinander dienen vor allem der Ballkontrolle.

grün
– Balljonglieren (mit verschiedenen Körperteilen)
– Fangspiel: Chaos am Strand zur Erwärmung und zur Gewöhnung an das Laufen im Sand:
o 2er Teams sitzen auf einer Feldhälfte verteilt nebeneinander
o ein 2er Team übernimmt Fänger und Gejagten Rolle
o Retten kann sich der Gejagte indem er sich neben eine 2er Gruppe setzt
o „das dritte Rad“ an Wagen der Gruppe greift dann sofort als Fänger in das Geschehen ein
o es entsteht ein rasanter Wechsel zwischen fangen, gefangen werden
o Variation: mit 2 Fänger, Gejagten Paaren
– Mobilisation mit/ohne Ball
– mehrere Runden Warmlaufen/oder Staffelspiel ( Slalom um Bälle , Ball übers Netz werfen und selber fangen, bis zum Ende des Feldes Ball rollen und zurück sprinten ) – optional je nach Alter/Gruppe/Niveau
– Spieler stehen an Grundlinie-hoher Ball vom Trainer auf der anderen Spielfeldseite-je ein Spieler erläuft den Ball,baggert ihn vor sich hoch,fängt ihn-Niveau steigern von Ball zu Ball(ca. 7 Läufe pro Teilnehmer)
– Kräftigungsübungen für Rumpf/Arme (Kniebeuge, Standwaage, OK-Stabi, Liegestütz)
– Gleichgewichtsübungen
– kurzes Einspielen (paarweise)
– Staffelspiele oder Ballspiele
– Schnelligkeitsübungen (Linienlauf, Sternlauf usw.)
– Dehnübungen der Muskulatur
– Partnerweise Ballübungen (beidarmiger Ballweit-, Ballhochwurf, Übung des Ballwurfes von unten)
– Übung:
o Spieler 1 steht am Netz mit Ball, Spieler 2 und 3 diagonal in der hinteren Feldhälfte
o 1 schlägt auf 2 → 2 wehrt in die vordere Mitte des Feldes ab → 3 spielt den abgewehrten Ball zu 1 und läuft zurück auf seine Position → 1 schlägt auf 2 → …
o Analog auf der anderen Seite
o Varianten:
abwechselnd auf 2 und 3 schlagen und nicht abwehrender Spieler stellt
2 und 3 wechseln die Positionen nach jedem Angriff
– Übung 3: Halbfeld:
o Spieler 1 mit Ball auf Position I, Spieler 2 auf Position III, Spieler 3 im anderen Feld auf Position V
o 1 spielt den Ball zu 2 → Zuspiel von 2 auf die Position II → Angriff von 1 auf 3 → 2 läuft auf die Abwehrposition von 1 → 1 läuft nach Angriff zum Zuspiel auf die andere Seite auf Position III → 3 wehrt den Ball zu 1 ab → … nach dem gleichen Schema weiter
o Varianten:
Leichter: Ball wird aus dem Stand geschlagen
Schwerer: Abwehrspieler startet in Netznähe und löst sich dann zurück ins Hinterfeld, Abwehr nur als Poke bei Shot des Angreifers
– Übung 4: Ausbaggern im Rundlauf
o Spieler 1 am Aufschlag, Spieler 2 auf der anderen Seite des Netzes, die restlichen Spieler verteilt auf beiden Seiten hinter der Grundlinie
o Spieler 1 macht einen Aufschlag von unten und läuft ins eigene Feld → Spieler 2 baggert den Ball wieder auf die andere Seite und schließt sich der Warteposition auf der anderen Netzseite hinter der Grundlinie an → die Warteposition
o rückt in die eigene Feldhälfte nach
o Jeder Spieler hat 5 „Leben“ und verliert eines bei misslungenem Spiel auf die andere Feldhälfte
o Variante: auch obere Abwehr ist möglich

Gewöhnung an die Outdoor- Bedingungen

blau
o Stehen auf einem Bein + zusätzliche koordinative Aufgabe
o Ballschule (z.B. jonglieren):
o z.B. Ball hochwerfen, 1-2 Umdrehungen, fangen
o Ball hochwerfen, Rolle vorwärts, fangen
o Kopfbälle, Ball im Nacken fangen
grün
– kurze Sprints
– Hechtsprünge
– Zu zweit einspielen:
o zunächst nur Oberes und Unteres Zuspiel
o je nach Leistungsstand Variationen:
mit oberem Zwischenspiel
mit unterem Zwischenspiel
Zwischenspiel mit ganzer Drehung
Zwischenspiel mit halber Drehung und spielen über Köpf
leichte Drive Schläge und Abwehr
Laufaufgabe während des Zwischenspiels des Partners
– hoher Anwurf(oder wenn möglich Skyball)- vor Umkehrpunkt muss Fangort eingenommen werden (bzw. der Ball dann sauber gebaggert werden)
– Spieler A wirft Ball hoch an, wechselt den Ort, Spieler B muss Ball zu A in hohem Bogen zurückbaggern/-pritschen (unter Windeinfluss)
– Spieler stehen sich gegenüber – hoher Anwurf – ausgleichender Stemmschritt- Smash auf Spieler B(bei Windstille-schräger Anwurf)
– lockeres Einlaufen mit Ball, dazu koordinative Übungen z.B.: werfen/baggern/pritschen, dann drehen/klatschen (vorn, hinten, Füße, Kopf) /hinlegen (Bauch, Rücken, Sitzen)/rollen (vor, rück) etc., dann fangen; Ball hoch werfen eine Drehung und Ball wieder fangen; Kombinationen; auch mit 2 Bällen
– Jonglierwettbewerb (2x Unterarm, Kopf, Oberschenkel, Fuß, 2x Unterarm, Kopf…), meiste Wdh., erhält Preis am Ende der Woche
– Baggertennis
– Paarweise einspielen
– Ausrichtung zum Wind
– Koordinationsübungen
– Keine Orientierungsmöglichkeiten an der Decke (Outdoor)
– Es ist darauf zu achten, dass der Spieler durch Absenken des Körperschwerpunktes die Balance behält.
– Auf Zuruf des Trainers laufen die Spieler ins Feld und bleiben auf erneuten Zuruf abrupt stehen. Es ist darauf zu achten, dass die Spieler stets das Gleichgewicht behalten und in Balance bleiben. Jede Laufarbeit erfolgt vor- oder seitwärts, nie rückwärts!!!!
– Viel Trinken, Sunblocker, Mütze, Sonnenbrille, evtl. Beach-Socken, möglichst im Schatten bleiben
Lauf- und Sprunghandlungen im Sand
blau
Im Mittelpunkt dieses Trainingsbereiches stehen die Beinarbeit und Balance auf Sand.
Der Beinarbeit und der Balance, kommen im Beachvolleyball aufgrund des schwierigen, oft sehr unterschiedlich beschaffenen Untergrunds, besondere Bedeutung zu. (vgl. Hömberg; Papageorgiou 1997, 45) „Im Bereich der koordinativen Fähigkeiten ist der Gleichgewichtsfähigkeit ein wesentlich höherer Stellenwert als im Hallenspiel einzuräumen“ und „Koordination im Volleyball zielt vorrangig auf Gleichgewichtsregulation und Bewegungskomplexität ab“ (Voigt 2003, 58).
Denn geht die Kontrolle des Gleichgewichts verloren, befindet sich der Körper in einer für ihn als bedrohlich wahrgenommenen Situation, und das Bewegungssystem versucht primär den Optimalzustand wiederherzustellen. Die ursprünglich geplante oder bereits eingeleitete Bewegungshandlung, muss dann entweder unterlassen, abgebrochen oder aber mehr oder weniger stark verändert werden. Präzise und dynamische Bewegungsabläufe sind unter solchen Bedingungen dann nicht mehr durchführbar, aber unverzichtbar. Ziel muss es immer sein, in den festen, stabilen Stand zu gelangen, um sämtliche im Stand ausgeführten Techniken, mit einem Höchstmaß an Präzision ausführen zu können und technische Fehler zu vermeiden.
Das Gleichgewichtsproblem, oder die labile Gleichgewichtslage entsteht, selbst im scheinbar ruhigen Stand, durch die ständigen Massenverschiebungen im Körper und der relativ hohen Lage des Körperschwerpunktes über einer relativ kleinen Unterstützungsfläche. Dabei bezeichnet man diejenige Fläche als Unterstützungsfläche, die von den Unterstützungspunkten eines Körpers eingegrenzt wird. Deshalb ist es auch sehr viel schwieriger das Gleichgewicht im einbeinigen als im beidbeinigen Stand zu halten. Der nachgebende und unebene Sand wirkt sich ebenfalls negativ aus. Die Standfestigkeit kann allerdings durch die Vergrößerung der Unterstützungsfläche, also der Verbreiterung der Fußstellung, und/oder der Verringerung des Abstandes zwischen Körperschwerpunkt und Unterstützungsfläche, zum Beispiel durch beugen der Knie, verbessert werden (Neumaier 2003,29 ff).
Bei der Gleichgewichtskontrolle sind zwei Aspekte voneinander zu unterscheiden: Einmal das Gleichgewicht in relativer Ruhestellung oder bei sehr langsamen Bewegungen zu erhalten (Statisches Gleichgewicht), oder das Gleichgewicht bei umfangreichen und oft schnellen Lageveränderungen des Körpers zu erhalten und wiederherzustellen (Dynamisches Gleichgewicht) (Meinel; Schnabel 1998, 253). Dies ist insofern interessant, da in den Anforderungsprofilen der beachvolleyballspezifischen Techniken, beide Aspekte zum Tragen kommen. Der Spieler muss beispielsweise während der Annahme, des Zuspiels und der Abwehr hart geschlagener Bälle eine stabile Basis innerhalb einer eher langsamen, fast statischen Bewegung aufbauen, während er zum Beispiel im Angriff seine Balance innerhalb eines schnellen, dynamischen Bewegungsablaufes erhalten muss. Daher liegt es nahe, dass die Gleichgewichtsregulation nicht separat für sich trainiert werden sollte, sondern immer die innerhalb der Gleichgewichtsregulation auszuführenden, sportartspezifischen Bewegungen, mit einzuschließen sind. Das heißt, dass die Gleichgewichtsfähigkeit verbessernde Übungen immer mit sinnvollen Bewegungsaufgaben verknüpft werden sollten (Neumaier 2003, 29 ff.).
Da es sich bei der Gleichgewichtsfähigkeit um eine koordinative Fertigkeit handelt, und Koordinationstraining immer im gut erwärmten, aber nicht ermüdeten Zustand durchgeführt werden sollte, lässt es sich gezielt im Rahmen der ballungebundenen, wie auch der ballgebundenen Erwärmung durchführen.
Betrachtet man die einzelnen Laufformen und die Beinarbeit, so ist darauf zu achten, dass
o die Spieler nicht zu stark einsinken, um flexibel und adäquat auf Bewegungsrichtungen zu reagieren
o Zehen leicht nach oben gestreckt werden, um ein Hängen bleiben im Sand zu verhindern
o Schritte, bei denen die Füße knapp über den Boden gezogen werden, um ein Stolpern durch Unebenheiten im Untergrund zu vermeiden
Exemplarische Trainingsformen
1a) Molekül – Laufen im Sand
Die Übendes laufen dabei innerhalb der Spielfeldmarkierung durcheinander, wobei sie sich spezifischer Laufformen bedienen, und versuchen sich nicht zu berühren (Voigt 2003, 72). Dabei ist vor allem darauf zu achten, dass sich niemand frontal rückwärts bewegt. Im Beachvolleyball werden alle rückwärts gerichteten Bewegungen seitlich mit Kreuzschritten ausgeführt (z.B. Fakeblock), um eine möglichst hohe Bewegungsgeschwindigkeit und ein stabiles Gleichgewicht zu gewährleisten.
1b)Ergänzt werden kann diese Trainingsform durch das Bilden von Zweier-Teams, wobei einer der Partner die Rolle des Koordinators und einer die Rolle des Angeleiteten einnimmt. Während der Angeleitete die Augen verschließt, führt ihn der Koordinator durch gezielte Anweisungen durch das Feld. Dabei sollten verschiedene Lauf- und Bewegungsformen gewählt werden. Auf diese Art werden gleich mehrere Schwerpunkte vertieft. So wird die Fähigkeit des Gleichgewicht haltens noch einmal speziell trainiert und die Kommunikation der Übungspartner konkretisiert.
2a) Einbeiniges Springen im Sand
Die Übenden springen einbeinig durch das Spielfeld, wobei häufige, azyklische Richtungswechsel vorgenommen werden sollen. Dabei können verschiedene Schrittfolgen verwendet werden: von links auf links, von rechts auf rechts, von links auf rechts oder von rechts auf links. Häufige Wechsel sind dabei empfehlenswert, um eine vorzeitige, einseitige Ermüdung zu verhindern. Eine wichtige Erfahrung, die die Spieler in dieser Übung machen, besteht darin, zu erleben, das Springen im Sand erst dann erfolgreich ist, wenn dieser vom eigenen Körpergewicht soweit komprimiert wurde, dass eine konzentrische Kraftentfaltung möglich ist (ebd.).
2b) Auch diese Übung lässt sich zu zweit, ähnlich der Übung 1b) durchführen.
Die Übungen 1a. und 2. können auch in Spielform als Fangen – Spiel praktiziert werden.
3) Einbeiniges Oberes und Unteres Zuspiel
Diese Übung kann sowohl mit nur dem Oberen und dem Unteren Zuspiel oder auch mit beiden Techniken gemischt durchgeführt werden.
Dazu stehen sich die beiden Partner einbeinig gegenüber und spielen sich den Ball zu. Auch hier sollte wieder auf einen häufigen Wechsel des Standbeines geachtet werden. Mit steigender Spielfähigkeit kann die Distanz zwischen den Übenden erhöht (vgl. Roth; Kröger; Memmert 2002, 97), oder das Ganze als Spielform durchgeführt werden (z.B. welche Paarung produziert den längsten Ballwechsel oder als 2+2 als Tischtennisdoppel, wobei niemand den
Ball zweimal in Folge spielen darf).
4) Kombination von Lauf- und Sprunghandlungen
Hierbei werden mehrere Bewegungshandlungen hintereinander geschaltet. Eine mögliche Abfolge könnte sein: Fake Block o Stop auf akustisches Signal o Hechtbagger Richtung Netz o schnellstmögliches Aufrichten und Lösen vom Netz o Ausgesprungener Angriffsschlag.
Dabei ist auf exakte Bewegungsausführung und hohe Bewegungsgeschwindigkeit zu achten.
Die genannten Übungen können auch in Form von Staffelspielen mit und ohne Ball sowie einzeln oder paarweise durchgeführt werden

grün
– Lockeres Einlaufen mit Koordinationsübungen
– Sprungübungen
– Schnelligkeitsübungen
– Laufen im Sand immer mit kurzen schnellen Schritten, um möglichst schnell situativ reagieren zu können.
– Übung in zweier Gruppen:
o ein Spieler beginnt mit langem Driveschlag auf Partner, der nächste Ball – ein kurzer Stop der erlaufen werden muss
o während des Zurückziehens des Partners wieder ein langer Driveschlag
o kurz – lang im Wechsel, mit Einbeziehung der beachspezifischen Techniken über Kopf
o je nach Leistungsniveau mit kurzer Pause zwischen Stop und nächsten Driveschlag
– Springen im Sand: Wie auch in der Halle mit 3 Schritt Rhythmus
o zwei Möglichkeiten: aus der tiefen Hocke, oder Reaktive
– Demonstration der beiden Sprungtechniken und des richtigen 3 Schritt Rhythmus für Links- und Rechtshänder
– Übung: Einschlagen
o je nach Leistungsniveau indirekt
o mit Block (Linien- oder Diagonalblock)
o mit Schlagziel und Schlagtechnik (Abgrenzen des Zielbereichs)
– Lauf ABC (unter Umständen mit Koordinationsübungen mit und ohne Ball)- >Kreuzläufe, Rückwärtsläufe, langer Stemmschritt, kurzer Stempelschritt etc.
– motivierende Elemente/Übungen (Ball an Grundlinie anwerfen – auf der anderen Seite fangen(mit verkürzten Laufwegen und Zusatzübungen (Drehungen, Bodenberührungen etc)
– für Fortgeschrittene: Fakeblock-Lösen stehen, Partner B auf der anderen Feldseite mit Offensivhandlung (Shot, Smash…)-> Ball muss von Partner A „gerettet“ werden
– Steh-Geh mit Sprung- und Laufvarianten (einbeinig, Schlusssprung, kreuz, Kniehebelauf, u.ä.; Blickrichtung zum Netz)
– Trainer wirft Bälle ins Feld, Spieler fangen/pritschen/baggern in Feldmitte, steigernd, auch Hecht etc., evtl. zu zweit -> Annahme, Zuspiel, Angriff
– Brennballvariation
– Anwerfen des Balles in dem Zuspielbereich – Zuspiel – Fangen des Balles im Sprung
– Erläuertung des Stemmschrittes im Sand
– Einschlagen nach eigener Annahme
– Beim Stemmschritt ist darauf zu achten, dass dieser mit einem kürzerem Impuls erfolgt, als in der Halle, da sich sonst ein „Sandberg“ unterm Fuss aufbaut und es somit zu einem Sprung nach hinten kommt. Die Laufformen dürfen nicht frontal rückwärts erfolgen, um eine Einschränkung der Bewegungsgeschwindigkeit zu vermeiden. Alle rückwärts gerichteten Bewegungen werden mit seitlichen Kreuzschritten durchgeführt.
– Stationslauf (Aufschlagpostion, Annahmepos., Zuspielpos., Sprung am Netz, seitliche Bewegung zurück zur Annahmepos., Laufbewegungen erfolgen in tiefer Annahme- bzw. Abwehrpos.)
– Sprungübungen im Sand (Übung des Stemmschrittes, einbeiniges Springen im Sand mit azyklischen Richtungswechseln und versch. Schrittfolgen, häufige Wechsel der Schrittfolgen sind empfehlenswert, um eine vorzeitige Ermüdung zu verhindern)
– 2 Mann 1 Ball: Ball über Netz werfen, erlaufen und fangen
– Spieler 1 steht in der hinteren Mitte des Feldes und bekommt nacheinander 10-15 Bälle ins Feld geworfen, die er versucht abzuwehren (steigende Intensität)

Beachspezifische Techniken über Kopf

blau
o oberes Zuspiel, Poke, Tomahawk: Demonstration mit anschließender Übung:
o nach eigenem Anwurf
o nach Anwurf durch Partner
o Handlungsketten mit Nachlaufen über Netz
o Beobachtungs-/ Korrekturpunkte:
o Poke:
o Zeige- & Mittelfinger krümmen, sodass die Fingermittelknochen ungefähr im rechten Winkel zu den anderen Fingerknochen stehen, sodass sie eine glatte Fläche bilden
o Ring- & kleiner Finger sind zur Handfläche gekrümmt, Daumen kann leicht abgespreizt werden
o Zeige- & Mittelfinger leicht spreizen, als Orientierung kann die eigene Nase dazwischen gehalten werden
o Spannung in Fingerknöcheln & Handgelenk
o Tomahawk:
o Vom Klatschen verschränkte Hände werden nach hinten geöffnet
o Dabei darauf achten, dass Daumen nach hinten zeigen
o Mit den Handflächen die Form des Balles nachbilden
o Finger leicht spreizen und beugen
o Spannung in Fingern & Handgelenken
o Oberes Zuspiel:

grün
– 2-4 Spieler pro Halbfeld: lockeres Einwerfen – einarmig, beiarmig, überkopf, Druckball
– Tomahawk:
o -Problemformulierung: Abwehrsituation mit Ball über Kopfhöhe (Beachspezifische Regeln): Technik, bei der man den Angriff mit aneinander gelegten Händen in Kopfhöhe abwehrt
o Technikdemonstration des Tomahawks
o Ball werfen und Annahme im Tomahawk
o Üben in Zweiergruppen zunächst mit Anwurf, später mit Drive Schlägen
o Abwehr zu sich selbst, fangen und zum Partner
o Variationen:
aus der Bewegung von hinten kommend
aus dem Zurückziehen
o diese Technik sollte nur geübt werden, da sie nur von erfahrenen Spielern durch Spielerfahrung beherrscht wird; die Technik wird vom Trainer gezeigt und dann partnerweise von den Spielern geübt)
– Poke:
o Problemformulierung (Beachspezifische Regeln), Situationsbezug: mit fingerknöcheln gespielter Ball
o Technikdemonstration
o Üben in Zweiergruppen
o Variationen: siehe oben
o diese Technik sollte nur geübt werden, da sie nur von erfahrenen Spielern durch Spielerfahrung beherrscht wird; die Technik wird vom Trainer gezeigt und dann partnerweise von den Spielern geübt)
– Pritschen:
o Pritschen (den Spielern ist nahezulegen, dass das Pritschen im Sand genau so erfolgen sollte, wie in der Halle, damit kann unsauberen Pritschtechniken vorgebeugt werden; die Spieler üben die Pritschtechnik paarweise, ein Spieler kniet und bekommt den Ball vom stehenden Partner in Stirnhöhe geworfen, der knieende Spieler pritscht dann in Stirnhöhe den Ball wieder zurück zum Partner)
– Cobrashot:
o Hand wird beim Schlag nach vorne abgeklappt und der Ball nur mit den Fingerspitzen über das Netz gedrückt
– Cut / Cutshot:
o Kurzer und extrem diagonal geschlagener Ball
– Rainbow / Rainbowshot:
o In hohem Bogen, lang gespielter Angriff in die hinterste Ecke des Feldes
– Hinweise für Trainingsgruppe: Mögliche Techniken: Smash, Poke, Cut, Line-over,Lop, Tomahawk, Aufschläge, oberes Zuspiel
– je nach Niveaustufe sollten Elemente geübt werden
– Bsp: oberes Zuspiel: Werfen-Fangen übers Netz(wichtig: achten auf den lang-kurz-lang Rhythmus)-methodische Reihe hin zu permanenten Pritschen-Unterschiede zur Halle deutlich machen
– Lockeres Einspielen zu zweit, Leistungsstärke notieren
– etwas längere Pause mit Technikerläuterung „Beachdig + OZ“
– Eins mit Eins OZ, Zeit zur Korrektur für Partner + Technik, Steigerung an Können anpassen (anwerfen & pritschen / Zwischenspiel / durchgehend)
– Technikerläuterung „Tomahawk, Poke, Gator-Dig, (ChickenWing)“
– Übung 1mit1, wie 3. (variierte Anwürfe/Schläge!)
– Schattenspiel (Partner A wirft Ball + zeigt Zahl, B führt dementsprechende Technik aus zu A, A mit gleicher Technik zurück, Wechsel)
Übung 1:
– Spieler 1 und Spieler 2 stellen sich ca. 6 m voneinander entfernt auf eine Netzseite. Spieler 1 wirft den Ball ungefähr auf leicht über Schulterhöhe genau zu Spieler 2. Dieser wehrt den Ball zunächst mit Hilfe der Tomahawk-Technik so ab, dass er ihn danach selber fangen kann.
Varianten:
– der Ball wird nicht genau den Spieler 2 zugeworfen, sondern leicht rechts oder links versetzt
– der Ball wird nicht zugeworfen, sondern mit einem leichten Driveschlag oder taktischem Schlag zugespielt
– der Ball soll nicht mehr gefangen werden nach der eigenen Abwehr, sondern zielgenau zum Mitspieler gebracht werden
– der Ball wird nicht mehr nur gerade über 6m zugespielt sondern auch diagonal über weitere Distanzen
– die Bälle werden nun so zugespielt, dass ein Positionswechsel für den Abwehrspieler von Nöten ist, um diese zu erreichen
– Spieler 1 greift einen sich selbst angeworfenen Ball von der anderen Seite des Netzes an, den es unter Einbeziehung der oben genannten Aufgabenstellungen abzuwehren gilt
Übung 2:
– Spieler 1 und 2 haben jeweils 3 Ballkontakte. Spieler 1 schlägt den Ball per Driveschlag auf Kopfhöhe zu Spieler 2, welcher sich den selbstabgewehrten Ball zuspielt und anschließend seinerseits den Ball mithilfe eines Driveschlags ( wahlweise aus dem Stand oder im Sprung ) auf Kopfhöhe zu Spieler 1 schlägt.
– Danach üben der einzelnen Techniken (a – c angewandt auf die einzelnen Techniken) und immer üben von beiden Seiten und allen Positionen)
a) nach eigenem Anwurf
b) nach Anwurf durch den Partner zurück zu ihm
c) Handlungsketten mit Nachlaufen
je nach Technik variieren zwischen Aktionen im Feld und am Netz

Technik des unteren Zuspiels & Zuspielzone

blau
• Sich von der Feldmitte aus zu Zuspielposition bewegen.
• Vor dem Zuspiel den Partner beobachten.
• Im Moment des Zuspiels sicher stehen.
• Immer das gleiche Bewegungsmuster im Zuspiel einhalten.
• Nach dem Zuspiel erfolgt die Sicherung
• Bei gegnerischem Block zum Sichern ans Netz vorrücken.
• Dem Partner durch Ruf und Sicherung helfen.
• Vom Gegner direkt zurückgespielte Bälle abwehren.
Unteres Zuspiel frontal – Bewegungsbeschreibung
„Beim Zuspielbagger frontal bewegt sich der Spieler wie beim Pritschen mit schnellen, kurzen Schritten zum Annahmeort; er soll jede Bewegung/Drehung vor Ausführung der Annahme abgeschlossen haben. Bei der Annahme befindet sich der Spieler hinter dem Ball in Grätschstellung, wobei das Gewicht mehr auf den Ballen ruht, die Füße etwas über hüftbreit auseinander und einen halben bis ganzen Fuß nach vorne versetzt sind. Die Beine sind gebeugt, der Oberkörper ist leicht nach vorne geneigt, die Arme sind gestreckt und die Hände ineinander gelegt.
Durch Abknicken der Handgelenke und Vorbringen der Schultern wird eine Überstreckung der Arme erreicht, wobei die aneinander geführten Unterarme mit ihrer breiten Innenfläche die Trefferfläche bilden. Kurz vor der Ballberührung setzt eine Ganzkörperstreckung ein und der Ball wird mit den Unterarmen in Hüfthöhe gespielt. Der Spieler beendet die Körperstreckung nach Abspiel so, dass die Arme nicht über Schulterhöhe geführt werden und er sofort wieder die Bereitschaftsstellung einnehmen kann.
JE FLACHER DER BALL ANFLIEGT, UMSO TIEFER IST DIE SPIELSTELLUNG; JE SCHNELLER DER BALL ANFLIEGT, UMSO GERINGER IST DER ARM- UND BEINEINSATZ. Dies führt letztlich zum Abwehrbagger, wobei der Übergang von Zuspiel- zu Abwehrbagger als fließend anzusehen ist“ (Papageorgiou; Spitzley 1992, 49 f.).
(vgl. Schlegel Volleyball 06/1997, 80) „One of the most common mistakes players make in passing, is not using enough leg strength….
Passers should always focus on their legs for positioning and ball control….The best way to pass is to let your legs do most of the work….Your body must be reasonable low….Once you get in position, steadily press up with your legs until the ball leaves your arms, as you would when doing a squat press. That prevents you from swinging your arms, which will result in better control”.

Sachanalyse
Dem unteren Zuspiel frontal kommt hinsichtlich der Spielfähigkeit der Lernenden die gleiche Bedeutung zu wie dem oberen Zuspiel frontal, und muss daher auch bereits zu Beginn des Lehrgangs vermittelt werden. Es ist sowohl für die Annahme oder Abwehr des ersten Balles sowie für die Weitergabe (Zuspiel) essentiell. Obwohl die Angriffshandlungen zu diesem frühen Stadium weder technisch noch taktisch weit ausgeprägt sind, und somit der erste Ball auch problemlos im oberen Zuspiel angenommen werden kann, sollte, sobald die Lernenden motorisch dazu in der Lage sind, darauf geachtet werden, dass möglichst viele bis alle ersten Bälle, aufgrund der Regelauslegung des Zielspiels, im unteren frontalen Zuspiel gespielt werden. Eine Qualitätskontrolle des ersten Passes ist die Anwendungsmöglichkeit des oberen Zuspiels bei der zweiten Ballberührung (vgl. Papageorgiou; Spitzley 1992, 38, 50).

Die drei wichtigsten Bewegungsmerkmale (Knotenpunkte) des unteren Zuspiels sind:
• Tiefe Schrittstellung mit dem Körpergewicht auf den Ballen
• Überstreckung der parallel zum Boden geführten Arme (Spielbrett bilden)
• Ganzkörperstreckung in den Treffpunkt nach oben/vorne
Die erforderlichen Bewegungsmerkmale lassen sich unter erleichterten

Bedingungen gezielt trainieren:
Der vom Partner angehaltene Ball wird aus der Körperstreckung gespielt
Der Ball wird vom Partner zugeworfen – der Übende baggert den Ball zielgenau zurück die Entfernung wird sukzessive vergrößert – es wird ein zweiter Ball hinzugenommen.
Wie oben, aber dem Übenden wird ein Sprungseil oder Theraband um die Hüfte gelegt, mit dem er von einem dritten Partner zurückgehalten wird – der Übende muss sich gegen den Widerstand zum Ball bewegen und das Spielbrett vorschieben.
Der Übende wirft sich den Ball selbst an und hält den Ball mit dem unteren Zuspiel zuerst auf beiden Beinen stehend, dann nur auf einem Bein stehend in der Luft.

Alle Übungsformen unter normalen Bedingungen:
Zwei Partner stehen sich senkrecht oder diagonal zum Netz gegenüber und baggern sich den Ball zu die Distanz wird sukzessive vergrößert – es kann ein Zwischenspiel eingebaut werden. Auch der flexible Wechsel zwischen oberem und unterem Zuspiel ist möglich.
Wie oben, aber zwei weitere Partner halten die Übenden mit Seil oder Theraband zurück.
Wie oben, nur das der Ball mit einer vorgeschriebenen Technik für sich selbst angenommen wird er wird mit der anderen Technik zum Partner zurückgespielt
Wie oben, aber die Anzahl der Ballkontakte wird pro Spieler auf drei erhöht und das Spiel wird über das Netz ausgedehnt. Die Techniken müssen nun regelkonform angewandt werden: Annahme im unteren, Zuspiel im unteren oder oberen und den Ball über das Netz im unteren Zuspiel. Im oberen nur senkrecht zur Körperlängsachse.
Kleinfeldspiele miteinander – Kleinfeldspiele gegeneinander
Spielreihe:
Fehlerkorrekturen/-hinweise
Spielen des Balles in der Bewegung statt im Stand – Bewege dich früh zum Annahmeort und spiele den Ball aus einer tiefen, stabilen Position.
Das Körpergewicht lastet auf den Ballen anstatt auf den Fersen und die Beine sind gestreckt statt gebeugt – verlagere das Gewicht nach vorne indem die Schultern nach vorne gebracht und die Knie gebeugt werden – kontrolliere, ob sich die Knie über den Zehen befinden – schiebe den Ball aus der Beinstreckung nach vorne/oben
Die Impulsgebung erfolgt aus einem Schwingen der Arme statt aus der Beinstreckung – Schultern bewusst nach vorne bringen und die Handgelenke nach vorne/unten abklappen Beine gegen den anfliegenden Ball strecken – Armimpuls auf Schulterhöhe beenden
Der Treffpunkt liegt zu nah am Körper – hinweisen, dass der Ball mit überstreckten Armen und vorgeschobenen Schultern vor dem Körper mit den Unterarmen gespielt werden muss – Bälle kurz anwerfen, die ohne Vorwärtsbewegung der Füße gespielt werden müssen
Die Trefffläche ist uneben und instabil gestaltet – Hinweis die Hände ineinander zu legen und die Handgelenke nach vorne/unten zu überstrecken, was eine Außenrotation der Innenseiten der Unterarme zur Folge hat – das Spielbrett immer wieder demonstrieren
Spieler steht nicht frontal hinter dem Ball – Hinweis sich immer hinter den Ball zu bewegen und die Arme in Vorhalte zu bringen – den Ball immer über die Nasenspitze anpeilen und in ihrer Verlängerung spielen
(vgl. Papageorgiou; Spitzley 1992, 54 ff.)
Handlungshinweise/Taktische Aspekte
Im Bewegungsumfang so minimalistisch wie möglich vorgehen. Lediglich den Beinimpuls betonen.
Um in alle Richtungen gleichermaßen agieren zu können, ist der gegnerische Aufschlag in einer leichten Schrittstellung zu erwarten, bevor der annehmende Spieler sich frontal zum Ball dreht. Dabei ist das Außenbein nach vorne Richtung Netz versetzt.
Erst erfolgt die Annahme. Alle anderen darauf folgenden Handlungen sind ihr unterzuordnen, da diese von ihrer Qualität abhängig sind.
Ein erster Pass in die Feldmitte mit etwa 1 bis 2 m Abstand zum Netz ist als ideal für den standardisierten Angriffsaufbau mit drei Ballkontakten anzusehen.
Die Höhe des ersten Passes ist den Zuspielpräferenzen des Partners und den Windverhältnissen anzugleichen. Spielt der Partner lieber im unteren Zuspiel zu, ist der Pass flacher, tendiert er eher zum oberen Zuspiel, höher zu gestalten. Bei schwierigen Windverhältnissen, ist der erste Pass generell flacher zu spielen, um dessen Einfluss auf den Ball so gering wie möglich zu halten
Annahme ist zu 80 % Kopfsache. Deshalb selbstbewusst und mit der inneren Einstellung: „Ich will den Ball haben“ den gegnerischen Aufschlag erwarten.
(vgl. Papageorgiou;Spitzley1992, 50 f. und Hömberg;Papageorgiou 1997, 73 ff.)
Im Vergleich zur bekannten Technik des unteren Zuspiels aus dem Hallenvolleyball sollte der Spieler darauf achten, dass er eine breitere Schrittstellung einnimmt und den Körperschwerpunkt bewusst weiter absenkt. Es ist von absoluter Wichtigkeit, dass der Spieler vor dem Zuspiel seinen Körper ins Gleichgewicht gebracht hat.

Bewegung zur Annahmeposition
INDIVIDUALTAKTIK DES ANNEHMENDEN BEACH-VOLLEYBALLERS
• erst nach dem Aufschlag

grün
Grundstellung:
– Optimale Gewichtsverteilung durch ausbalancierte mittel-tiefe Grundstellung schulterbreite Grätschsschrittstellung mit vorgebeugtem Oberkörper Körpergewicht auf den Fußballen mit gleichmäßiger Verteilung auf beide Beine
– Arme im Ellbogengelenk um ca. 90Grad angewinkelt mit geöffneten Händen auf Hüfthöhe
– Unter- und Oberarme zeigen leicht nach außen und liegen nicht am Körper an
– Oberarme und Ellbogen befinden sich neben dem Oberkörper des Spielers
Ausführung:
– Unterarme werden dicht aneinander geführt, Hände übereinander gelegt und Unterarme überstreckt
– Schulterachse steht im rechten Winkel zur Ballanflugrichtung
– Abspielrichtung wird über Stellung der Treffläche und der Schulterachse gesteuert
– Kraft kommt aus den Beinen und den Schultern
– Bei seitlicher Annahme, verschiebt sich die Schulterachse; Annahme auf rechter Seite -> rechte Schulter oben, linke unten (für linke Annahmeseite analog)
– Ausfallschritt nach rechts / links (hinten)
– Spielstellung und Anstellwinkel der Treffläche abhängig von der Ball-Flugkurve
– Einzelübung: senkrechter Bagger nach oben (auf richtige Ausführung achten, Übung nicht zu lange wählen, da sich sonst schnell Langeweile und Ermüdung einstellt)
– Partnerübung:
o ein Spieler am Netz, einer in Annahmeposition: Netzspieler wirft Ball, Annahmespieler nimmt zur Zuspielzone an (auch permanentes unteres Zuspiel möglich)
o unteres Zuspiel über das Netz: seitliches Baggern ebenfalls mit einbauen und auf richtige Ausführung achten
– Problemformulierung, in welchen Situationen? (Beachvolleyballspezifische Regeln)
– Technikdemonstration (wichtige Punkte: Streckung der Arme, Spiel aus den Beinen, Arme parallel zum Boden, spätes Schließen der Arme, Streckung aus Beinen nach vorne oben, stabile Körperhaltung, breite Beinstellung)
– Übung:
o auf Halbfeld: beide Spieler in Annahmeposition
o 1er Spieler schlägt auf Ball (akustisches Signal)
o 2er Spieler läuft los in Zuspielzone und spielt den Ball im unteren Zuspiel zu
o Spieler 1 fängt den gestellten Ball überm Kopf
o Variationen:
verschiedene Zuspielvarianten („raus“, „Meter“, „schnell“)
das gleiche Spiel als Sideoutspiel mit Anwurf
– Hinweis an die Gruppe: Bagger ist DAS wesentliche Technikelement im Beachvolleyball
– Knotenpunkt erläutern, je nach Niveau Übungen
– Beinstellung, Arm-Schulterhaltung, Verhältnis Rumpf-Arme
– für untere Niveaustufe: Beginnend mit „Ball über die Schnur“-Übung: Fangen des Balls mit ausgestreckten Armen unterhalb der Hüfte,
– Trockenübung
– Baggern nach Partneranwurf
– Paarweise Baggern
– 2 Bälle schnell hintereinander Baggern (dadurch viele Ballkontakte)
– …..dann,je nach Niveaustufe: seitliches Baggern, Baggern aus der Bewegung
– Eins mit Eins UZ, Zeit zur Korrektur von Partner und Technik, Steigerung (anwerfen, zurückbaggern, größerer Abstand, Wechsel UZ/OZ, Wechsel UZ/OZ/UZ -> Endlosschleife) TECHNIK SAUBER!
– Übung als Spielform (Baggertennis; Bälle dürfen nur im Bagger gespielt werden, max 2 Ballberührungen sind erlaubt, um die Genauigkeit im Zuspiel und die Schnelligkeit in der Bewegung zu üben; es ist darauf zu achten, dass vor dem „Zuspiel“ gestanden wird)
– üben der Körperhaltung im Knien mit gehaltenem Ball
– üben der Beinstellung in Kombination mit Arm- und Körperhaltung mit gehaltenem Ball (wichtig die Spannung des Spielbretts, Ball in gleicher Höhe vor dem Körper spielen)
– einfache Würfe vom Partner
– baggern 1 mit 1 übers Netz mit der Aufgabe (halte den Ball dicht am Netz)
– nach Anwurf miteinander baggern auf 2-3 Meter
– im Abstand 2-3 Metern und Nachlaufen miteinander baggern
– Handlungskette Werfer – unteres Zuspiel auf 1 – 1,5 Meter am Netz – Fänger
– Mit Rotation der Positionen
– Wechsel der Seite um beide zu trainieren.

Zuspielzone
– Erklärung der Zuspielzone beim Beachvolleyball: ideale Zuspielzone im Zentrum (markieren!)
– Erläutern des Standardpasses: 2x2m (hoch und weit)
– Abweichung des Idealbereiches der Zone – selbes Zuspiel
– Unterschiede zum Hallenvolleyball
– Begründungen für die enge Spielkonzeption
– Übung: wie oben, jedoch mit Zuspiel von Unten und von Oben
– Variation: hoher Anwurf, Anwurf mit Spin
– Spielflussübung auf längsgeteiltem Feld 2 mit 2:
o Einwurf
o Annahme und Zuspiel im Sinne der engen Spielkonzeption
o Ball wird nicht angegriffen sondern leicht über das Netz gepritscht
o anderes Team führt die gleiche Übung durch
– Hinweis an die Gruppe: Zuspielzone ist dort, wo die Annahme hinkommt…
– welche Zone ist wann sinnvoll-mit Teilnehmern klären (ebenfalls abhängig vom Niveau)
– für untere Niveaustufe:
o 2 Spieler im Feld (Annahmeposition)
o Spieler A wirft Spieler B den Ball in die optimale Zuspielzone (dient der reinen Visualisierung)->der fängt ihn in Zuspielhaltung mit in Zuspielrichtung gestellter Schulterachse
– Definition + Individualtaktik. Hinweise (Ann.-Pos., Laufweg = L-Form, Zuspielzone (halbhoch), Hinweise zu Windeinfluss (Gegenwindseite, Seitenwind, Zuspielhöhe und ~Korrektur etc.))
– Übung: A läuft von Mitte ans Netz in L-Form, B wirft zu, läuft ebenfalls nach vorn, A zu B, B zu A, Wechsel (Selbstkorrektur mögl.)
– Trainer macht Aufgaben, A macht Ann., B macht UZ, Poke/TH/UZ auf Trefferfläche
– Intensität der Angaben steigern
Übung 2:
– 1 Spieler an der Angabe, 2 Spieler in der Annahme, 2 in der Warteposition für die Annahmespieler hinter der Grundlinie, 1 Spieler als Ballsammler (oder auch als Aufschläger)
– 10 Angaben nur auf linke Feldseite → Stellspiel → Ball fangen mit Korrektur an Stellspieler → Wartepositionen füllen auf
– Analog auf rechter Feldseite
Varianten:
– Anstatt dass der annehmende Spieler den Ball fängt, muss er einen Line- Shot ausführen
– Anstatt zu shotten muss er einen Cross-Cut setzen
– Bestrafung bei Fehler in der Annahme
– Einfache Wurfübungen mit Bagger in die optimale Zuspielzone unter ständiger Rotation
– Übungen von beiden Seiten

Bewegung zur Annahmeposition

blau
INDIVIDUALTAKTIK DES ANNEHMENDEN BEACH-VOLLEYBALLERS
• erst nach dem Aufschlag bewegen → nicht spekulieren!
• kleinere Spieler positionieren sich weiter hinten im Feld als größere (Vermeidung des Überspieltwerdens!)
• in der Annahme nach Möglichkeit hinter den Ball kommen (obere Annahme vermeiden)
• besser einen Ball zu viel annehmen, als auch nur einen Ball ins Feld fallen lassen
• je kürzer das Zuspiel, desto dichter am Netz muss die Annahme sein, um den Zuspielwinkel nicht zu groß werden zu lassen

grün
– 2-4 Spieler pro Halbfeld: Partnerübung: ein Spieler an Grundlinie, anderer im Feld: auf Signal bewegt sich Annahmespieler zur Annahmeposition und nimmt geworfenen/geschlagen Fall zur Zuspielposition an
– Feldaufteilung bei der Annahme
– Problemformulierung, Mannschaftstaktik in der Annahme
– Übung1 in Zweiergruppe:
o Spieler eins wirft Bälle in Feldhälfte von Spieler zwei
o Spieler 2 soll diese möglichst sicher und hoch in die Zuspielzone baggern
o Variation: Anwürfe mit Spin und variabler Höhe, oder sogar Driveschläge
– Übung2:
o zwei Spieler schlagen auf, zwei andere stehen im Sideout
o wenn das Service verschlagen wird, sofort 2. Ball
o Annahme und Spielaufbau mit lockerem Driveschlage ins gegnerische Feld
o Ball wird ausgespielt
o Variationen: 2. Ball darf gefangen werden, Festlegung auf Aufschlagort, Spielfeldgröße
– Wichtig: richtige Beinstellung schon beim generischen Aufschlag
– Teamabsprache – wer nimmt die zentralen Bälle(„meine Mitte“)
– wieder differenzieren nach Leistungsniveau (untere Niveaustufe):
o seitlich angeworfene Bälle – nach sidesteps oder längerem Ausfallschritt Bälle baggern(auf Schulterverkantung achten)
o Partner A am Netz mit Ball, Partner B läuft aus Grundstellung zum kurz hinter das Netz geworfenen Ball, baggert diesen unter Knieaufsatz in Zuspiel Höhe zum Partner
o Partner A am Netz mit Ball,wie Übnung 2,jedoch mit lang nach hinten geworfenen Bällen(„hinter dem Körper baggern“)
– Kreiselzyklus je nach Leistungsstand mit Angriff, Poke oder als Zuspiel
– Varianten: vor oder hinter dem Netz
– Tiefe Körperhaltung, die Bewegung zur Annahme sollte immer von hinten erfolgen, da rückwärtige Bewegungen mehr Zeit in Anspruch nehmen, als die Bewegung nach vorn, die Arme sollten nicht am Körper bleiben, sondern in leicht angewinkelter Position vor dem Körper, um eine schnelle Reaktion zu ermöglichen
– Der Trainer wirft Bälle in die Annahmezone Bälle werden abwechselnd von den Spielern angenommen; Trainer achtet auf saubere Ausführung der Annahme
– Setzt Kenntnis über das Aufschlägerverhalten, der Flugkurve der Angabe sowie der Windrichtung voraus
– Bei weit seitlicher Annahme wird ein Überkreuz-Schritt mit dem nicht-ballnahen Fuß gemacht (wichtiger Unterschied zum Hallenvolleyball)
– Üben kleiner schneller Schritte aus verschiedenen Entfernungen vom Netz in die optimale Annahmeposition für frontale Annahme(Annahme
– Durch Würfe vor und dann übers Netz festigen
– Ball mit gestreckten Händen vorm Körper in Annahmeposition fangen
– Ballannahme zum Fänger(Rotation nach 10 Versuchen)

Bewegung zum Zuspielort & Zuspiel unter Windeinfluss

blau
Bei Zuspiel und Angriff:
• Je stärker der Wind, desto flacher muss das Zuspiel erfolgen
• „Ganz besonders bei direktem Wind von vorn oder von hinten muss man die Ausgangsposition beim Zuspiel korrigieren. Wenn der Zuspieler ohne Wind mit der Schulterachse etwa senkrecht zur
Zuspielrichtung steht, muss er sich bei Gegenwind weiter zum Netz und bei Rückenwind weiter zu seinem Partner drehen. Wie weit, das ist von der Windstärke abhängig
• Bei Angriff gegen den Wind sollte man beim Absprung auf genügend Abstand zum Ball achten und den Angriffsschlag mit möglichst viel Topspin führen, um die Wirkung des Windes auszunutzen
• Bei Angriffen mit dem Wind sind Lange Shots in Windrichtung besonders fehleranfällig
• Bei starkem Seitenwind hat besonders der Angreifer Probleme, der beim Diagonalangriff mit dem Wind schlagen muss, da seine Bälle sehr viel leichter ins Aus gehen als die bei Angriffen gegen den Wind“.
Abhilfe kann hier durch ein Zuspiel über Kopf geschaffen werden, wodurch er dann in den Wind angreifen kann
• Übungsform zum Angriff bei Gegenwind: Der Übende wirft seinem Zuspieler den Ball an – das Zuspiel erfolgt etwa 1 bis 2m vom Netz entfernt der Angreifer läuft unter den Ball und berührt die Mittellinie
unter dem Netz – von dort erfolgt der Absprung nach hinten/oben der Ball wird angegriffen so gut es geht
• Übungsform zum Angriff bei Seitenwind: Wie oben, aber das Zuspiel wird bewusst mittig gespielt, wobei der Angreifer während seines Anlaufes eine zur Außenlinie gelegene Markierung berühren, und von dort abspringen muss – der Ball wird angegriffen
• Übungsform zum Angriff bei Rückenwind: Wie oben, aber das Zuspiel wird optimal gestaltet und der Angreifer verzögert seinen Anlauf, indem er eine hinter ihm gelegene Markierung berührt oder von einem Partner zurückgehalten wird (Bachmann 2005, 289, 301)
• Im Normalfall ist die Gegenwindseite die gute Seite
• Bei Seitenwind ist die Spielfeldhälfte, in der diagonal in den Wind angegriffen wird, die bessere Hälfte à Bei Seitenwahl entweder den eigenen schwächeren Spieler schützen oder den schwächeren Gegner unter Druck setzen
• Grundsätzlich sollte beim Spiel im Wind der Ball flacher gehalten werden

grün
– 3er Teams: 1 Spieler am Netz, 2 in Annahmeposition: Spieler am Netz wirft/schlägt Ball zu einem Annahmespieler, anderer Spieler läuft zur Zuspielposition und fängt Ball/spielt Ball zum Netzspieler (Angriffszone)
– Besprechung der Annahme Zuspielsituation. Wann kann auf Zuspielort gelaufen werden? Wo befindet sich dieser? (enge Spielkonzeption) Zeitgewinn durch frühes erkennen der Aufschlagrichtung
– Übungen: siehe oben
– Variationen: Aufschlagort wird vorher festgelegt, oder offene Handlungssituation
– Ausnahmesituationen ansprechen:
– Sehr schlechte Annahme, Mannschaftstaktik
– Hinweis an die Gruppe: Zuspieler läuft erst, nachdem antizipiert werden kann, wo die Annahme hinkommt
– Übung wie bei Zuspielzone, nur jetzt mit erfolgendem Zuspiel- „Abwehrspieler“ fängt den Pass ab- Ziel: Sauberer Pass aus dem oberen(!) Zuspiel, stehen während des Zuspiels
– mit vorheriger Annahme nach „Dankeball“ vom Trainer
– Spielflussübung: 3×2 je Feld mit durchrotieren (Ann., UZ in vorgegebener Zuspielzone, lockerer Drive oder Poke zum Gegner. 15 Wdh. Evtl. mit 1 Zusatzball)
– Auf dem Ball schlagen und den Ball in den Zuspielbereich werfen, Zuspieler schnelle Bewegung zum Ball, ausrichten…:
o Schwerer: den Ball nicht genau in den Zuspielbereich werfen
o Schwerer: Zuspieler muss vorher eine weitere Aktion machen
– Übung ohne Ball: auf Zuruf des Trainers laufen die Spieler abwechselnd in die Zuspielzone, es ist auf kurze, schnelle Schritte zu achten (diese Übung dient nur zur Orientierung und zur Bewegungsschulung, daher sollte diese Übung nicht lange dauern)
– Partnerübung:
o Spieler A klopft auf den Ball, Spieler B läuft in die Zuspielzone,
o Spieler A wirft den Ball per Unterarmwurf in die Zone, Spieler B steht vor dem Zuspiel in der Zuspielzone und spielt den Ball per Bagger oder per Pritschen zu
o Spieler A in den Angriffsraum, Spieler A fängt dort den Ball und die Übung geht von vorne los, der Trainer gibt Rückmeldung bezüglich der Passqualität, der Technik und des Bewegungsablaufes
– Direkter Laufweg zum Zuspielort
– Spät aber schnell laufen, um ein Überspielen zu vermeiden
– Ausrichtung des Körpers sowie der Füße zur Antenne / zur Angriffsposition
– Grundsätzlich von den Linien zum Inneren des Feldes
– Bewegung nicht in aufrechter Stellung
– Vor dem Abspielen sollte auch wieder versucht werden, eine ausbalancierte sichere Grundstellung einzunehmen
Zuspiel unter Windeinfluss
– Einfluss des Windes auf das Spiel thematisieren. Wie muss dann das Zuspiel aussehen? – kurze Pässe, enge Spielkonzeption
– Obige Übungen wiederholen unter der Aufgabenstellung möglichst windunanfällige Zuspiele zu wählen
– praktische Umsetzung je nach Bedingungen
– Hinweis an die Gruppe: je nach Windstärke-> entsprechend kurze Wege und flache Pässe spielen
– Übung wie bei Zuspielzone, allerdings betont kurze Wege spielen-Zuspieler bewegt sich zum Annahmespieler-Pass erfolgt als „Meterpass“-bedingt schnelleres Reagieren des Angreifers->deutlich machen!
– ->Vermeidung hoher Bälle->Veränderung der Winkelstellung zum Ball bereits aus der Annahme heraus
– ausschließliche Verwendung des Baggerpasses
– bei Gegenwind sollte auf mehr Beineinsatz im Bagger geachtet werden, da der zusätzliche Widerstand überwunden werden muss
– Je stärker der Wind, desto flacher muss das Zuspiel gestaltet werden

Frontale Annahme

blau
Die Annahme im Beachvolleyball ist das entscheidende Spielelement und alle Folgeaktionen sind dieser unterzuordnen. Die Ausbildung des Annahmespielers ist in jedem Fall der Ausbildung des Aufschlägers voranzustellen, da eine optimale Annahmeleistung die Voraussetzung für erfolgreiche Folgehandlungen (Zuspiel, Angriff) darstellt (vgl. Hömberg/Papageorgiou, 1997, S. 73).
Die Annahme bildet mit ca. 15 % Anteil aller Handlungen das vierthäufigste Spiel-element nach Angriff (ca. 22 %), Zuspiel (ca. 20 %) und Aufschlag (ca. 19 %; s.o.) (vgl. Hömberg/Papageorgiou, 1997, S. 51).
Eine Beachvolleyballmannschaft kann nur erfolgreich sein, wenn beide Spieler über hervorragende, oder zumindest über ähnliche Annahmequalitäten verfügen. Daraus ist zu schließen, dass die Bildung einer Beachvolleyballmannschaft in erster Linie von der Annahmeleistung abhängig ist (vgl. Hömberg/Papageorgiou, 1997, S. 75).
Annahmeformationen
Im Beachvolleyball ist ausschließlich die Annahmeformation im 2er-Riegel anzu-wenden. Eine Ausnahme könnte bei Kerzenaufschlägen (Skyballs) Anwendung finden, bei denen theoretisch, durch die verlängerte (Reaktions-)Zeit und durch die hohe Flugkurve des Balles, die Annahme im 1er-Riegel erfolgen könnte. Hierbei sollte dann der Spieler mit den deutlich besseren Annahmequalitäten bei Skyballs die Annahme ausführen (vgl. Hömberg/Papageorgiou, 1997, S. 74). Diese Auswahl würde noch weiter unterstützt werden, wenn es sich bei dem annehmenden Spieler auch um den stärkeren Angreifer handelt.
Bedeutung der Gleichgewichtsfähigkeit
„Im Gegensatz zum Hallenspiel kommt im Sportspiel Beachvolleyball der koordinativen Fähigkeit `Gleichgewicht´ bei der Ausführung aller Handlungen entscheidende Bedeutung zu“ (Hömberg/Papageorgiou, 1997, S.83). Aus diesem Grund sollte das Training der Gleichgewichtsfähigkeit am Anfang jeder Trainingseinheit (oder schon beim Aufwärmen) berücksichtigt werden.
Durch die Balanceschwierigkeiten auf dem unebenen (Sand-)Untergrund kann es zu technischen Fehlern und/oder Ungenauigkeiten in allen Spielelementen kommen. Daher muss sich der Spieler besonders kurz vor und während der Ballberührung sowie vor Absprüngen in einer sehr gut ausbalancierten Stellung befinden, um direkte Schiedsrichtersanktionen (technische Fehler im oberen Zuspiel!) oder Folgefehler zu verhindern.
„Eine optimale Gewichtsverteilung in Form einer ausbalancierten Grundstellung ist Voraussetzung jeder Handlung im Sportspiel Beachvolleyball.“ (Hömberg /Papageorgiou, 1997, S.84)
Der Spieler nimmt hierbei eine mehr als schulterbreite Grätsch-Schrittstellung ein und der Oberkörper ist vorgebeugt. Das Körpergewicht, dass gleichmäßig auf beiden Beinen verteilt ist, lastet auf den Fußballen. Die Arme werden neben dem Oberkörper gehalten und sind im Ellenbogengelenk um ca. 90o angewinkelt. Die geöffneten Hände befinden sich auf Hüfthöhe (vgl. Hömberg/Papageorgiou, 1997, S. 84).
Aus dieser Grundstellung heraus ist ein schnelles Reagieren in jeder Spielsituation möglich (Abtauchen, Hechten, Antritt).

Annahmetechniken
Im Folgenden wird auf die Unterschiede bei den Annahmetechniken im Beachvolleyball im Vergleich zur Halle eingegangen. Die Bewegungsabläufe des Hallensportspiels werden demnach vorausgesetzt.
Die Annahme wird grundsätzlich im Annahmebagger ausgeführt. In Notsituationen (falsche Einschätzung des Ballflugs; „überspielt“ werden) kann mit Hilfe der Tomahawk-Abwehrtechnik (über Kopf) angenommen werden (s. Kapitel 11.3.4.). Da nur zwei Spieler die Annahme durchführen können und auf sehr hohe Ballgeschwindigkeiten bei den Sprungaufschlägen reagiert werden muss, kommt dem seitlichen Annahmebagger eine herausragende Bedeutung zu (vgl. Hömberg, 1993, S. 135).

Der frontale Annahmebagger
Der frontale Annahmebagger kommt nur dann zur Anwendung, wenn der Ball direkt auf den Körper bzw. in den unmittelbaren Bereich (den er mit Laufschritten nach Aufschlag und Annahme im Beachvolleyball vorn erreichen kann) des Spielers anfliegt. In allen anderen Situationen wird die Technik des seitlichen Annahmebaggers genutzt, um nicht die ausbalancierte Spielstellung aufgeben zu müssen (vgl. Hömberg, 1993, S. 137). „Ein Abrollen nach hinten bei der Annahme des Aufschlags sollte ebenso wie der Annahmebagger in der Bewegung vermieden werden!“ (Hömberg/Papageorgiou, 1997, S. 89)

Der Spieler agiert aus der Grundstellung heraus. Beim Spielen des Balles müssen folgende Grundsätze beachtet werden:
o Körpereinsatz und Stärke des Armeinsatzes hängen von der Ballgeschwindigkeit ab:
o je schneller der Ball anfliegt, desto geringer ist der Arm- und Körper-einsatz
o bei sehr harten Aufschlägen ist der Annahmebagger identisch mit der Technik des Abwehrbaggers
o die Höhe der Flugbahn des 1. Passes wird über den Anstellwinkel der Trefffläche im Moment der Ballberührung gesteuert:
o je höher der Pass sein soll, desto waagerechter muss die Trefffläche zum Ball stehen
o je höher die Flugkurve des Aufschlags ist, desto waagerechter muss die Trefffläche zum Ball stehen
o die Spielstellung des Annahmespielers ist ebenfalls abhängig von der Flugkurve des anfliegenden Balles:
o je niedriger der Ball anfliegt, desto tiefer ist die Spielstellung
o Spielstellung und Anstellwinkel der Trefffläche sind außerdem abhängig von der Netzentfernung des Annahmespielers:
o je kürzer der Aufschlag, desto tiefer ist die Spielstellung, desto waagerechter die Trefffläche (vgl. Hömberg/Papageorgiou, 1997, S. 85 f)

Der frontale Annahmebagger im Fallen
a) Der Annahmebagger als Beidhandhechtbagger
Ist der Ball nicht mehr so zu erlaufen, dass der Annahmespieler im Stand agieren kann, muss der Spieler hechten. Es ist keine aktive Impulsgebung notwendig und durch den weichen Untergrund sind akrobatische Sprünge und weniger ausgeprägte Abfangtechniken (als in der Halle) möglich (vgl. Hömberg/Papageorgiou, 1997, S. 87).
b) Der frontale Annahmebagger im Knien
Diese Annahmetechnik kommt bei Top-Spin Aufschlägen zur Anwendung, die sich schnell vor dem Spieler absenken. Der Oberkörper muss evtl. (wie beim Hechtbagger) flach über den Boden hinweggeschoben werden. Der Spieler fällt in einen einbeinigen Kniestand (beim Rechtshänder rechtes Knie auf den Boden) und spielt den Ball ohne den hier entfallenden Körpereinsatz (vgl. Hömberg/Papageorgiou, 1997, S. 88).

grün
– Partnerspiel: 1 mit 1 über das Netz auf gedritteltem Feld (unteres Zuspiel & Tomahawk)
– Partnerspiel: 1 gegen 1 über das Netz auf gedritteltem Feld (unteres Zuspiel & Tomahawk)
– Baggerchinesisch auf 2 Feldern (miteinander)
– Baggerchinesisch auf 2 Felder (gegeneinander)
– 3 gegen 3 auf 2 Felder (unteres Zuspiel & Tomahawk)
– Technikbeschreibung:
o Streckung der Arme, Bein gebeugt, Gewicht auf Ballen
o im Sand in den sicheren Stand kommen
o Schulterachse senkrecht zur Spielrichtung
o Körper hinter den Ball
o Ausrichten des „Spielbretts“
– Übung: Aufschlag Annahme im Halbfeld:
o 3 Spieler pro Längshälfte
o 1 Aufschläger, ein Annahmespieler und ein Fänger in der Zuspielzone
o nach jedem Ball wird rotiert: Aufschläger – Annahmespieler; Annahme – Fänger; Fäger – Aufschlag
– Hinweis: Stellung Schulterachse-Arme bestimmt Spielrichtung des Balls, Beinarbeit beachten – in Dreiergruppen: Spieler A wirft den Ball aus der gegnerischen Feldhälfte zum Spieler B, der nimmt ihn zum Spieler C in der Zuspielzone an
– als abschließendes „Spiel“: Aufschlag/oder Wurf aus dem Feld(dann aber Zusatzaufgabe) von der Grundlinie-Annahme-Aufschlagspieler läuft Ball hinterher -muss die Annahme auf der anderen Seite fangen – welche Staffel hat zuerst 15/21(je nach Niveau) Pkt.
– Körper immer hinter den Ball, ausrichten
– z.B. ein Werfer am Netz – Annehmer muss von beiden Ecken ausgerichtet zurück baggern
– Varianten: vorne links, hinten rechts usw.
– Trainer steht abwechselnd auf Pos, 2 und 4 und schlägt leichte Bälle auf die Annahmepos., Spieler nehmen die Bälle an (Körpereinsatz und Stärke des Armeinsatzes hängen von der Ballgeschw. ab; je schneller der Ball fliegt, desto geringer ist der Einsatz)
– Trainer achtet auf richtigen Ablauf der Bewegung zur Annahme, auf die Annahme an sich; die „Aufschläge“ sollen direkt auf den Körper gehen, da sonst keine frontale Annahme möglich ist
– Meist nur beim Skyball verwendet; dabei tief in die Knie gehen, um die Kraft des Aufschlags abzufedern
– Evtl. ähnliche Übung in Verbindung mit Skyball

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